Chronik

Am 24.11.1953 wurde die Landjugendgruppe Bötzingen mit 12 Burschen und 18 Mädchen gegründet. Erste Vorsitzende waren Jakob Jenne und Gertrud Meier, geb. Zimmerlin.

Die Landjugend war in der damaligen Zeit sehr agrar- und hauswirtschaftlich orientiert. Kurz darauf schlossen sie sich dem Bund Badischer Landjugend (BBL) an. In den darauf folgenden Jahren war die Landjugend sehr aktiv. Weitere Kurse, Lehrfahrten und die Betreuung deutscher Kriegsgräber im Elsass standen auf dem Programm.

Nach etwa 10 Jahren erfolgreicher Landjugendarbeit schrumpften die Aktivitäten jedoch mehr und mehr, bis die Gruppe schließlich beinahe von der Bildfläche verschwand. Sie wurde nicht aufgelöst, aber es fanden auch keine regelmäßige Treffen mehr statt.

Erst 1969 erinnerte man sich wieder an die ehemals sehr aktive Landjugend. Anlass hierfür war die Suche nach Vereinen, welche die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Bötzingen mitgestalten könnten. So kam es dann auch, dass die Landjugendgruppe Bötzingen am 24.02.1969 wieder neu belebt wurde.

Kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum im April 1978 wurde mit dem damaligen Bürgermeister Zimmerlin wegen eines größeren Vereinsraums verhandelt. Schließlich stellte die Gemeinde den Raum im alten Schulhaus und einen Scheck über 900,- DM zur Renovierung zur Verfügung.

Anfang 1992 fand ein großer Generationswechsel in der Landjugend statt. Das brachte so manche Schwierigkeiten mit sich, da viele noch sehr jung und unerfahren waren. Trotz alldem wurde das 40-jährige Jubiläum vom 12. bis 14. November 1993 ein voller Erfolg.

Einen bis zum heutigen Tage nicht übertroffenen kulturellen Höhepunkt erlebte die Landjugendgruppe Bötzingen vom 21. bis 23. Juni 1996 zusammen mit dem Kreisverband Freiburg mit der Ausrichtung des Bundesmusischen Festivals der deutschen Landjugend. Zuu dieser bundesweiten Veranstaltung auf dem Vereinsgelände des Fußballclubs und des Reit- und Fahrvereines reisten rund 1600 Landjugendliche aus ganz Deutschland an. DAs Festival umfasste kulturelle Arbeitskreise rund um Land- und Forstwirtschaft, Kreativität und Gruppenbeschäftigung. Auch das näher bringen der Region und ihren Besonderheiten stand auf der Tagesordnung. Ein noch nie da gewesenes Erlebnis in Bötzingen stellten auch die abendlichen Open-Air-Konzerte mit zahlreichen Live-Bands dar.

Die Aktivität des Kreis- und Landesverbandes nahmen stetig größere Ausmaße an. Die Landjugendgruppe Bötzingen nimmt regelmäßig an den Kreiserntedankumzügen des Landjugendkreisverbands Schwarzwald-Baar, bei der „Fahrt ins Blaue“ und der jährlichen Fahrradrallye teil. Auch Angebote des Bund Badischer Landjugend werden häufig genutzt. So nimmt die Gruppe jedes Jahr an den Sport- und Spielwochenenden des Verbandes teil. Die Aktivitäten des BBL gehen längst über Deutschlands Grenzen hinaus. Polen, Costa Rica, Südafrika und Australien wurden bereits von Bötzinger Landjugendlichen im Rahmen von BBL-Aktivitäten bereist.

Gruppenabende und Aktivitäten zielen regelmäßig darauf ab, das Dorfleben aktiv mitzugestalten und an Veranstaltungen wie dem Dorf- und Weinfest oder Festlichkeiten anderer Vereine mitzuwirken. Beim jährlichen Christbaumverkauf der Gemeinde bietet die Landjugend mittlerweile regelmäßig Glühwein und Speisen zum Verkauf an. Auch gemeinnützige Tätigkeiten wie die Altpapiersammlung werden stets durchgeführt. Fast jährlich wird ein Treffen mit den passiven Mitgliedern mit unterschiedlichsten Ausflugszielen organisiert.

Im Jahre 1999 nahm die Gruppe an der bundesweiten „72-Stunden-Aktion“ der deutschen Landjugendverbände teil. Bei dieser Aktion bekam jede teilnehmende Gruppe einen gemeinnützige Auftrag in ihrer jeweiligen Heimatgemeinde zugeteilt.

Im Jahr 2000 wurde der Gruppenraum im Nordflügel der Grundschule in Eigenarbeit vollständig renoviert. Unter Anleitung der im Handwerk tätigen Mitglieder wurden Wände, Decken und das sichtbare Dachgebälk neu gestrichen. Der Thekenbereich wurde komplett umgestaltet und mit einer neuen Küchenzeile ausgestattet.

Im Jahre 2003 kann die Landjugendgruppe auf 50 Jahre seit der Gründung 1953 zurückblicken. Dabei wurde im großen Stil gefeiert: vom 12. bis 14. September 2003, also über ein ganzes Wochenende, fand die Jubiläumsfeier in der Sporthalle in Bötzingen statt. So wurde am Freitag ein Festbankett ausgerichtet, am Samstag wurde emit einer Band gefeiert und am Sonntag stand noch ein Unterhaltungsprogramm an.

In den folgenden Jahren gab es in der Landjugend keine großen Veränderungen: regelmäßige Gruppenabende mit vielen verschiedenen Programmpunkten, Segel-Urlaube, viele Veranstaltungen des BBL und natürlich weiterhin die Teilnahme am Bötzinger Dorfgeschehen.

So wurde im Jahr 2009 genau wie zehn Jahre zuvor, erneut an der bundesweiten „72-Stunden-Aktion“ teilgenommen. Dabei wurde die Aufgabe, den Waldspielplatz gründlich zu erneuern, erfolgreich abgeschlossen.

Nur vier Jahre später steht nun erneut ein Jubiläum an: 60 Jahre Landjugend Bötzingen. Allerdings wurde die Gruppe damals in den frühen 50er Jahren unter völlig anderen Bedingungen gegründet, wie sie heute Bestand hat.

Der landwirtschaftliche Gedanke stellt verglichen mit damals heute nur noch einen kleinen Teil im Vereinsleben der Landjugend Bötzingen dar. Die heutigen Schwerpunkte zielen ab auf aktive Freizeitgestaltung, Gruppenleben und die Mitgestaltung des Dorfgeschehens. Die Landjugend dient heute als Treffpunkt und Selbstverwirklichungsmöglichkeit für Jugendliche. In Zeiten von Generationskonflikten dient die Landjugend als Nebeneffekt auch der gesellschaftlichen Integration von Jugendlichen, was die Altersspanne von 14 bis 25 LEbensjahren unter den aktiven Mitglieder unterstreicht.

Der Chronist im Jubiläumsjahr 2013